Beispiel:

„Sie wollen mit Ihrer besten Freundin gemeinsam ein Unternehmen gründen. Das gegenseitige Vertrauen ist gross und Sie beide sind der Meinung, dass Sie alles einvernehmlich als gute Freundinnen regeln können. Sie entscheiden sich also gegen einen Aktionärsbindungsvertrag.“

Gründen nicht befreundete Personen miteinander eine Unternehmung, ist ein ABV zwingend.

Aber auch unter Freunden gilt: Ein Aktionärsbindungsvertrag regelt nicht nur „Streitsituationen“, sondern bewahrt auch vor eventuellem Streit, in dem er gewisse Standardsituationen zwischen den Parteien definiert.

Beispiele sind:

• Vorkaufsrechte an den Aktien der anderen
• Konkurrenzverbotsklauseln
• Entscheidquoren für wichtige Entscheide
• Pattsituationen: Gerade wenn das Eigentumsverhältnis einer Gesellschaft zu gleichen Teilen geregelt ist, sind Pattsituationen zu lösen. Was passiert, wenn Ihre Geschäftspartnerin und Mitgründerin gegen einen geschäftlichen Entscheid ist, Sie aber dafür? Siehe unten

Ein Aktionärsbindungsvertrag ist ausserdem eine Art Hausordnung der Unternehmung. Es regelt die Organisation der Unternehmung.

Beispiel:

„Sie sind zu dritt – alle drei seit langer Zeit und gut befreundet. Jedem von Ihnen soll 1/3 der Gesellschaft gehören. Sie möchten alle wichtigen Entscheide nicht durch die Mehrheit bestimmen lassen, sondern einstimmig entscheiden. Nach dem Motto: Wir sind ja Freunde.“

Die Gefahr bei Einstimmigkeitsentscheiden ist, dass es zu sogenannten Sperrsituationen kommt. D.h. aus irgendeinem Grund verstreitet man sich und ein „Kumpel“ wird zur permanenten Bremse, stimmt also gegen jeden für die wirtschaftliche Entwicklung Ihrer Unternehmung wichtigen Entscheid. Die Unternehmung wird lahmgelegt. Wie löse ich das? Grundsätzlich werden die Einstimmigkeitsentscheide im Aktionärsbindungsvertrag festgehalten. Man sollte aber aufpassen, dass es nicht für alle Entscheide einer Einstimmigkeit bedarf. Daher braucht es eine vordefinierte Lösung, wie man aus einer vermeintlichen Sperrsituation wieder rauskommt. Beispielsweise kann man einen unbeteiligten Dritten als sogenannten Mediator ernennen. Ihn braucht es zwingend, wenn eine Gesellschaft zwei Teilhabern zu gleichen Teilen gehört und Mehrheitsentscheide nicht funktionieren können.

Das kommt auf die Idee an. Nicht jede ist schutzfähig. Auch wenn die Idee nach Schweizer Recht geschützt werden kann, ist es manchmal besser, schnell am Markt zu sein und nicht viele kostbare Franken des Startbudgets in den IP-Schutz zu investieren. Es braucht eine solide Kosten-Nutzen-Analyse.

Auch beim Markenschutz ist eine vernünftige Kosten-Nutzen-Analyse der richtige Weg. Lasse ich die Marke nicht schützen, kann dies ein kostspieliges Rebranding zur Folge haben. Aber wie viel sollte mir die Markenanmeldung wert sein? Auch hier ist eine vorhergehende Kosten-Nutzen-Analyse ratsam.

Es ist wichtig, die IP-Rechte/Rechte an der Idee vertraglich zu klären. Denn ohne saubere Übertragung der Rechte an die gemeinsam gegründete Gesellschaft, ist die Gesellschaft im schlimmsten Fall nur eine Hülle und für potenzielle Investoren somit wertlos.

Auch werden oft die Firmen-Domains vergessen und nach Registrierung durch einen Gründer nie an die Gesellschaft übertragen. Gerade bei Internet-Start-ups ist dies ein gravierendes Unterlassen.

Wichtig hierfür sind ein Investitionsvertrag, der die Aktienzeichnung regelt, sowie ein Aktionärsbindungsvertrag. Branchenüblich sind sogenannte SECA-Musterverträge – erscheinen für die Finanzierungsrunde mit Family, Friends and Fools aber zu umfangreich und kompliziert und passen oft nicht auf die konkrete Situation. Schriftliche Verträge sind dennoch zwingend notwendig.

Daher meine Empfehlung: Gemeinsam analysieren wir die Situation und definieren Ihre Bedürfnisse. Danach erstelle ich einen Investitionsvertrag exakt passend auf Ihre Anforderungen. Konditionen